Besondere Methoden: R.E.S.E.T.nach Philip Rafferty

R.E.S.E.T. – oder: Der Mensch hängt an seinem Kiefer

von Conny Dollbaum-Paulsen
(letzte Überarbeitung: 14. August 2015)

Zunächst die Ent-Warnung: Obwohl die R.E.S.E.T.-Arbeit das Kiefergelenk als Ausgangs,- Dreh- und Angelpunkt betrachtet, wird der Kiefer nicht direkt behandelt. Die Behandlung von Kiefererkrankungen ist in Deutschland nämlich nur ZahnärztInnen und KieferorthopädInnen erlaubt.

Und weil das so ist, birgt R.E.S.E.T.  ein besonderes Potenzial, das in zahnärztlichen Betrachtungen eher keine Rolle spielt: Es ist die Verbindung des Kiefers mit dem gesamten Organismus und die damit verbundene ganzheitliche Betrachtungsweise.

Manja Nimke ist, wie alle, die mit R.E.S.E.T. arbeiten, aus zwei Gründen eine Pionierin. Zum einen, weil sie sich an ein sozusagen verbissenes Gebiet herantraut, das fest in den Händen eher mechanisch-technisch arbeitender Zahn- und KieferfachärztInnen ist. Und zum anderen, weil im Kiefer starke Kräfte auch emotionaler und mentaler Natur ihren Ausdruck finden. Eine Lösung dort hat also Konsequenzen, die weitreichender sind als gedacht.

Folgen sie Manja Nimke mit sieben Fragen ins Herz von R.E.S.E.T.:

  1. Was macht den Kiefer so bedeutsam?
    Der Unterkieferknochen schwebt frei über der Körpermittellinie, er ist der einzig bewegliche Knochen am Kopf, er gleicht alle Links-Rechts-Bewegungen aus, und, sehr existentiell: Ohne seine Beweglichkeit würden wir real und kommunikativ verhungern.
    Kiefergelenke sind die höchstgelegenen Gelenke, in ihnen prallen Polaritäten, nämlich oben/ unten, rechts/ links aufeinander, sie sind unmittelbar mit dem Nervus trigeminus, einem Gesichtsnerv, der Teil des Kampf-Flucht-Stress-Systems ist, verbunden…Reicht das?
  2. Was hat R.E.S.E.T. mit Kinesiologie zu tun ?
    Eigentlich nichts, aber sie ergänzen sich ideal  – Philip Rafferty, der R.E.S.E.T-Begründer, ist Kinesiologe und hat R.E.S.E.T. als eine Art Zufallsprodukt innerhalb seiner kinesiologischen Arbeit entdeckt.
    Insgesamt ist die Kombination mit Kinesiologie aber sehr sinnvoll, weil durch die Kieferentspannung Prozesse angestoßen werden, die mit Hilfe der Kinesiologie wunderbar begleitet werden können.
  3. Ist R.E.S.E.T. einen Behandlungs- oder eine Selbsthilfemethode?
    Beides! Die Haltepositionen sind schnell zu erlernen, dazu reicht ein Tagesworkshop. Aber natürlich ist es etwas ganz anderes, wenn ein anderer Mensch sich diesen Zonen energetisch zuwendet– die betroffene Person liegt, kann entspannen, kann loslassen, muss sich auf nichts fokussieren…
  4. Ist R.E.S.E.T. eine Kieferbehandlungsmethode?
    Nein! R.E.S.E.T. ist vor allem eine Selbsthilfe-Entspannungs-Bewusstseins-Methode, die wenig mit unserer herkömmlichen Sicht auf Mund- und Kieferbehandlung zu tun hat. Der Kiefer gleicht muskuläre Dysbalancen im Rücken- und Kopfbereich aus, das Zusammenbeißen der Zähne gibt Halt, nächtliches Zähneknirschen baut emotionalen Stress ab…ABER die Verspannung dort ist ein Symptom, nicht die Ursache.
    Eine Lösung muskulärer Verspannungen rund um den Kiefer bringt also Festgezurrtes in Bewegung, seien es körperliche, mentale oder emotionale Themen, die dahinter stecken.
  5. Ist R.E.S.E.T. also eine Art Körper-Psychotherapie?
    Nein! R.E.S.E.T. löst Verspannungen – dadurch kommen Themen ans Licht, die dann je nach Hintergrund kinesiologisch, psychotherapeutisch oder auch manuell behandelt werden können. R.E.S.E.T. bedeutet ja auch „Neu-Anfang“ oder auch „Alles auf Null“, allerdings benötigen die meisten Menschen nach einer solchen Umstellung Begleitung, denn wir gewöhnen uns an unsere festgezurrten Halteleinen und sind verunsichert, wenn diese plötzlich locker sind oder gar fehlen.
  6. Manipulierst Du bei einer R.E.S.E.T.-Behandlung?
    Nein! Dann würde ja der Kiefer direkt behandelt werden – und das ist nicht erlaubt. Im R.E.S.E.T. entspannen wir die Muskulatur um den Kiefer herum – dadurch kann sich dieser indirekt lösen und benachbarte oder neuronal verbundene Strukturen (Faszien, Muskeln, Nerven, Lymphe) werden besser durchblutet, vitalisiert.
  7. Hilft R.E.S.E.T. auch bei anderen Themen außer nächtlichem Zähneknirschen?
    Ja! Ob Migräne oder Rückenschmerzen, Erschöpfung oder Schlafstörungen: Alle Zeichen einer Stressbelastung können durch R.E.S.E.T. wunderbar beeinflusst werden. Natürlich dürfen Nicht-TherapeutInnen keine der oben genannten Diagnosen stellen - es handelt sich bei R.E.S.E.T. immer um Hilfe zur Selbsthilfe und vor allem um ein sehr wirksames Anti-Stress-Programm.

R.E.S.E.T. ist also gleichzeitig Selbsthilfe- und Behandlungsmethode, gut zu berücksichtigen bei Festigkeiten und Verspannungen aller Art im Kopf- und Rückenbereich und unter Umständen ein erster Schritt, die hinter den Verspannungen liegenden Themen sanft und behutsam anzugehen.

Die Autorin bedankt sich herzlich für das interessante Gespräch und die Horizonterweiterung, die damit einherging.

Mehr zum Thema:

Lexikonartikel: R.E.S.E.T.

www.kinesiologie-nimke.de

Ein Artikel von Manja Nimke

Kinesiologin

Kinesiologische Beratung

Ravensberger Straße 42
33602 Bielefeld

www.kinesiologie-nimke.de

Zum Profil von Manja Nimke
 

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