Was ist The Journey?

Antworten aus einer Erfahrung

30. November 2017 von Conny Dollbaum-Paulsen

Methoden zu beschreiben ist ein schwieriges Unterfangen, denn Methoden sind immer nur so viel wert, wie sie in der Anwendung beim Gegenüber ankommen. Das gilt nicht nur für die Heilkunst, auch in der Politik, der Pädagogik, der Wissenschaft – überall wimmelt es von Methoden, die Lösungen versprechen. Ob aus Methoden Lösungen werden können, hängt von vielen Dingen ab, von persönlichen Vorlieben und Erfahrungen auf jeden Fall, von der Expertise der Ausübenden, vom Kontext, vom Zufall und und und...

Hier lesen Sie von einem Versuch, das eine Methode von der anderen, der erlebten, Seite zu beschreiben – ausprobiert und für gut befunden an The Journey.

  1. The Journey? Die Reise? Wer reist wohin?

Gleich zu Beginn eine schwer zu beantwortende Frage – die Reiseleiterin gibt einen Raum vor, in dem ich mich bewege. Raum im Sinne von Energieraum; ich folge ohne zu denken, lasse Bilder entstehen. Ich reise als die, die ich bin, bewusst, zu der, die ich auch bin, unbewusst. Ich reise in Seelenlandschaften, die mir vorher nur halb- oder nicht bekannt waren. Ich reise zu meinem höheren Selbst mit den niederen Selbsten im Gepäck. Ich reise energetisch, psychisch, in jedem Fall weit. Vielleicht, denn wie im echten Leben sind die Reisen natürlich nicht immer gelich.

  1. Gibt es Parallelen zu schamanischen Reisen?

Ja und nein. Das Setting unterscheidet sich sehr - es ist ein großer Unterschied, ob eine Trommel ruft oder gesprochen wird. In jedem Fall ist bei beidem wichtig, ein gut formuliertes Anliegen eine Absicht, eine Frage zu haben – beide Arten zu reisen sind absichtslos-absichtsvoll. Schamanisch zu reisen ist sinnlicher, durch die Trommel, das Räuchern, eine Journey ist da vergleichsweise unspektakulär im Equipment (aber nicht weniger erstaunlich im Ergebnis). Die Sitzposition der Reisenden und der Begleiterin zueinander ist übrigens sehr besonders: mensch sitzt auf einer Höhe nebeneinander, allerdings mit um 180 Grad verschiedener Blickrichtung. Es gibt keinen Blickkontakt

  1. Ist die Arbeit psychotherapeutisch, energetisch, mental? Oder was?

Oder was! Die Anliegen, die wir mitbringen, sind ja nie nur einer Ebene zuzuordnen – vielleicht drückt mich ein echter Schmerz, hinter dem ich eine biografische Ursache vermute, vielleicht habe ich mit Ängsten oder belastenden Glaubenssätzen zu tun. Meist ist auch das doch eine Mischung aus allem. Die Journey selbst schein mir energetisch wie psychisch wie mental wie physisch wirksam. Wie das in der Theorie erklärt wird, müssen Fachleute schreiben – in der Erfahrung waren alle Ebenen gleichermaßen angesprochen, vor allem auch die spirituellen Aspekte des Seins, die ja mehr sind als Energiearbeit.

  1. Wie lange dauert eine Reise und: kann ich sie wiederholen?

Das ist wohl sehr unterschiedlich – von Minuten bis zu mehreren Stunden. Und der Wiederholung steht nichts im Weg.

  1. Bin ich nach der Reise verändert? Sind meine Probleme weg?

Jede Reise verändert. Die ins Sauerland anders als die nach Island, eine Journey zu machen bedeutet, sich Bewusstseinsräumen zu öffnen und damit einen weiteren und tieferen Blick auf die eigene Existenz und darüber hinaus bekommen zu können. Ich war in der Tiefe berührt durch meine Journey. Und natürlich immer doch die, die ich war und bin.

Ob Probleme weg sind oder nicht: In jedem Fall ist der Blick darauf, auch das innere Gefühl zum Thema verändert. Vielleicht minimal, vielleicht zentral. Da das menschliche Leben ein Füllhorn von Problemen über uns ausschüttet, inklusive einer ebensolchen Fülle von Lösungen, kann die Frage im Raum stehen bleiben. Es scheint davon abzuhängen, welchen Schritt die Seele machen will – sie weiß. Eine Journey ebnet ihr den Weg.

Persönliches Fazit:

Diese Reise ist es wert, gemacht zu werden. Unbedingt. Und unbedingt unter erfahrener Begleitung, denn die Tiefe ist enorm und bekanntlich gibt es dort allerlei Unbehaustes, mit dem gut umzugehen wichtig ist.

Und: Diese Erfahrungen sind durch und durch subjektiv ohne Anspruch, verallgemeinert werden zu können. Vielleicht machen sie neugierug, dann wäre ein kleines Ziel, die Welt durch uns ein wenig bewusster zu machen, erreicht.

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