Aufstellungen: Systemische Arbeit

Aufstellungen: Systemische Arbeit
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Die System- oder Familienaufstellungen, gehen auf Bert Hellinger zurück. Er war Priester und als Missionar in Afrika tätig, später absolvierte er eine Ausbildung zum Psychoanalytiker.

Während eines längeren Aufenthaltes in den USA unterzog er sich der Primärtherapie bei A. Janov, interessierte sich aber zusätzlich für andere Methoden wie Familientherapie und Hypnotherapie, besonders beeindruckte ihn die Transaktionsanalyse von Eric Berne. Wieder zurück in Deutschland arbeitete er als Psychotherapeut und entwickelte Gruppen mit Elementen aus der Primärtherapie, Transaktionsanalyse und Familienskulpturen. Dies war der Beginn der Familienaufstellungen, die sich in den folgenden Jahren in vielfältiger Weise weiter entwickelt haben .

Die Systemaufstellungen vermitteln Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Familien und Gruppen - Themen sind unter anderem Loyalität, Ordnungsprinzipien und der Wunsch nach Ausgleich, auch generationsübergreifend. Die Arbeitsweise ist phänomenologisch. das bedeutet, dass die unmittelbaren Erfahrungen aus den Aufstellungen relevant sind, und nicht das, was wir uns vorstellen oder wünschen. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich von den konstruktivistischen Verfahren.

  • Loyalität beschreibt die Bindungsliebe und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Familie - alle Mitglieder sind in diesem Sinne miteinander verbunden und fühlen sich auf tiefer Ebene einander verpflichtet .
  • Das Grundprinzip der Ordnung besagt, dass innerhalb eines Systems eine Rangordnung besteht, in der der Ältere den Vorrang hat. So sind die Eltern vor den Kindern, der erste Ehepartner/in vor dem nächsten usw., diese Ordnung wirkt auch unbewusst.
  • Der Wunsch nach Ausgleich entsteht immer dann, wenn das Verhältnis von Geben und Nehmen im Ungleichgewicht ist.

Die Familien- oder auch Systemaufstellungen bewirken einen Zugang zu Verstrickungen und der zugrunde liegenden Dynamik, die sich seelisch und körperlich zeigen kann. Unrecht, Traumatisierungen, Ausgrenzung oder Schicksal belasten ein Familiensystem. Das kann dazu führen, dass ein späteres Familienmitglied versucht, das Leid einer Person aus einer früheren Generation zu übernehmen oder auszugleichen.

Aufstellungen werden häufig in Gruppen mit Stellvertretern durchgeführt, aber auch in Einzelarbeit mit Platzhaltern wie Zetteln oder anderen Gegenständen. Dinge, die bis dahin nicht sichtbar waren, kommen ins Licht, Schritt für Schritt wird eine mögliche Lösung erarbeitet. Nicht selten zeigen sich Gedanken oder Gefühle, die der Gruppe/ dem System nicht bekannt waren - ein Phänomen, das immer wieder die Frage nach der Ursache auslöst. Die allgemeine Erklärung hierfür ist die Annahme einer Gruppen- oder Familienseele. Durch die Aufstellung ergibt sich ein Feld, das das Wissen der Familienseele beinhaltet.

Aufstellungen können wichtige Hinweise bei unklaren Problemen geben, da sie in besondere Weise Dinge ans Licht bringen, die nicht im Blick waren. Daher sind sie in vielen Feldern anwendbar:

  • bei nicht zu lösenden Konflikten innerhalb der Familie
  • bei Wiederholungen von scheinbar unlösbaren Themen
  • bei wichtigen Entscheidungen und in Zeiten des Umbruchs
  • bei psychosomatischen Beschwerden;
  • auch bei dem Gefühl, festzustecken;
  • aber auch in diversen Berufsfeldern; in der Supervision und im Coaching.

Wichtig ist zu beachten, dass Aufstellungen weder als Ersatz für eine Psychotherapie oder als einmalige Kurzzeittherapie zu sehen ist, daher sind gravierende psychische Probleme nicht durch eine Aufstellung schnell geheilt, sondern sollten im entsprechenden Setting bearbeitet werden.

Autorin:
Maria Kremper

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