Diagnostik: Naturheilkundliche Verfahren

Diagnostik: Naturheilkundliche Verfahren
Pixabay Arek Socha

Die ganzheitliche Diagnostik in der Naturheilkunde hat ihre Wurzeln in der Überzeugung, dass Gesundheit nicht nur auf körperlicher Ebene betrachtet werden sollte, sondern als Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Die historische Entwicklung dieser Diagnosemethoden ist geprägt von unterschiedlichen Kulturen, medizinischen Traditionen und dem stetigen Streben nach einem ganzheitlichen Verständnis der menschlichen Gesundheit.

Ganzheitliche Diagnostik in der Naturheilkunde: Historische Entwicklung und Methodenvielfalt

I. Antike Heilkunde: Bereits in der Antike erkannten Heilkundige die Bedeutung der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. In der griechischen Medizin, vertreten durch berühmte Persönlichkeiten wie Hippokrates, wurde die Sichtweise etabliert, dass der Mensch als Einheit betrachtet werden sollte. Die antike Heilkunde war geprägt von einem holistischen Ansatz, der die Wechselwirkungen zwischen Körper, Geist und Umwelt berücksichtigte.

II. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM): Die TCM, eine der ältesten medizinischen Traditionen der Welt, entwickelte eine einzigartige Methode der Diagnose – die Puls- und Zungendiagnose. Schon vor über 2000 Jahren erkannten chinesische Ärzte, dass der Zustand des Puls und die Beschaffenheit der Zunge Rückschlüsse auf den energetischen Zustand des Körpers geben können. Diese Methoden werden bis heute in der TCM erfolgreich angewendet.

III. Irisdiagnose im 19. Jahrhundert: Im 19. Jahrhundert entwickelte Ignaz von Peczely die Irisdiagnose. Die Idee dahinter war, dass bestimmte Bereiche der Iris mit Organen und Körperregionen in Verbindung stehen. Die Analyse der Iris sollte somit Informationen über mögliche Ungleichgewichte und Krankheitszustände liefern.

IV. Kinesiologie in den 1960er Jahren: Die Kinesiologie, entwickelt von George J. Goodheart in den 1960er Jahren, basiert auf der Annahme, dass Muskeln auf energetische Ungleichgewichte reagieren. Mittels Muskeltests können Blockaden und Dysbalancen aufgespürt und behandelt werden. Die Kinesiologie integriert somit körperliche und energetische Aspekte in die Diagnostik.

V. Dunkelfeldmikroskopie im 20. Jahrhundert: Die Dunkelfeldmikroskopie, eingeführt von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler im 20. Jahrhundert, ermöglicht einen lebendigen Blick auf das Blut. Diese Technik erlaubt es, die Beschaffenheit von Blutzellen und Plasmabestandteilen zu analysieren und gibt Aufschluss über verschiedene gesundheitliche Parameter.

VI. Stuhlanalyse und Darmdiagnostik: Die Betonung der Darmgesundheit in der Naturheilkunde hat ihre historischen Wurzeln im Verständnis der Verdauung als zentralem Element der Gesundheit. Moderne Stuhlanalysen bieten heute detaillierte Einblicke in die mikrobielle Zusammensetzung und den Zustand des Verdauungstrakts.

VII. Labordiagnostik und Naturheilkunde: Die traditionelle Labordiagnostik wurde im 19. Jahrhundert eingeführt und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. In der Naturheilkunde werden heute zusätzlich zu den Standardtests spezifische Parameter berücksichtigt, um ein umfassendes Bild der Gesundheit zu erhalten.

VIII. Bioresonanzanalyse in den 1970er Jahren: Die Idee, dass der Körper elektromagnetische Schwingungen aussendet, wurde von Dr. Franz Morell und Erich Rasche in den 1970er Jahren entwickelt. Die Bioresonanzanalyse basiert auf diesem Prinzip und wird genutzt, um Disharmonien im Körper aufzuspüren.

IX. Haaranalyse als Diagnosemethode: Die Haaranalyse hat ihre historischen Wurzeln in den 1960er Jahren. Durch die Untersuchung von Haarproben können Mineralstoffmängel, Überschüsse und Schwermetallbelastungen identifiziert werden.

X. Moderne bildgebende Verfahren: Moderne bildgebende Verfahren in der Naturheilkunde, wie die Thermografie oder die Bioelektronische Funktionsdiagnostik, bauen auf den Entwicklungen der medizinischen Bildgebung im 20. Jahrhundert auf. Sie ermöglichen einen detaillierten Blick auf Gewebe- und Organfunktionen.

XI. Elektroakupunktur nach Voll (EAV): Die EAV wurde in den 1950er Jahren von Dr. Reinhold Voll entwickelt. Sie basiert auf den Prinzipien der Akupunktur und misst elektrische Widerstände an Akupunkturpunkten, um energetische Dysbalancen zu erkennen.

XII. Mental-Emotionale Diagnostik: Die Berücksichtigung von mental-emotionalen Aspekten in der Diagnostik hat ihre Wurzeln in psychotherapeutischen Ansätzen des 20. Jahrhunderts. Die Verbindung zur Naturheilkunde verstärkte sich im Laufe der Zeit.

 

Ganzheitliche Diagnostik in der Naturheilkunde: Praktische Anwendungen und Beispiele

Die ganzheitliche Diagnostik in der Naturheilkunde umfasst eine Vielzahl von Methoden, die darauf abzielen, ein umfassendes Bild der individuellen Gesundheit zu erhalten. Hier sind einige praktische Anwendungen mit konkreten Beispielen:

I. Anamnese und Befragung:

Eine ausführliche Anamnese und Befragung bilden die Grundlage der Diagnostik. Hierbei werden nicht nur aktuelle Beschwerden erfasst, sondern auch Lebensgewohnheiten, Stressfaktoren und persönliche Vorgeschichte berücksichtigt.

Beispiel: Ein Patient mit wiederkehrenden Magenbeschwerden gibt an, unter chronischem Stress aufgrund beruflicher Belastungen zu leiden. Die Anamnese deckt eine enge Verbindung zwischen Stressphasen und Magenproblemen auf.

II. Traditionelle Puls- und Zungendiagnose:

Die Puls- und Zungendiagnose der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ermöglicht Einblicke in den energetischen Zustand des Körpers.

Beispiel: Ein Patient mit Schlafproblemen und Energiemangel zeigt eine schwache Zunge und einen unregelmäßigen Puls. Dies deutet auf eine Yin-Yang-Ungleichgewicht hin, was auf Schlafstörungen hindeuten kann.

III. Kinesiologie:

Die Kinesiologie nutzt Muskeltests, um energetische Blockaden zu identifizieren.

Beispiel: Bei einem Patienten mit wiederkehrenden Kopfschmerzen zeigt der Muskeltest eine Schwäche im Bereich des Nackens. Dies könnte auf muskuläre Verspannungen als Auslöser der Kopfschmerzen hinweisen.

IV. Dunkelfeldmikroskopie:

Die Dunkelfeldmikroskopie ermöglicht einen direkten Blick auf lebendiges Blut.

Beispiel: Ein Bluttest zeigt eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen und Anzeichen von oxidative Stress. Dies könnte auf eine Entzündung im Körper hinweisen.

V. Stuhlanalyse und Darmdiagnostik:

Die Stuhlanalyse gibt Einblicke in die Darmgesundheit.

Beispiel: Ein Patient mit Verdauungsproblemen zeigt in der Stuhlanalyse eine erhöhte Anzahl von entzündlichen Markern. Dies deutet auf eine Darmdysbiose hin.

VI. Labordiagnostik:

Die Labordiagnostik umfasst Standardtests sowie naturheilkundliche Parameter.

Beispiel: Eine Blutuntersuchung zeigt niedrige Werte von Vitamin D und Magnesium. Dies könnte zu Müdigkeit und Muskelschwäche führen.

VII. Bioresonanzanalyse:

Die Bioresonanzanalyse misst elektromagnetische Schwingungen im Körper.

Beispiel: Ein Patient mit allergischen Reaktionen zeigt in der Bioresonanzanalyse eine hohe Reaktivität auf bestimmte Allergene. Dies könnte Auslöser für seine Beschwerden sein.

VIII. Haaranalyse:

Die Haaranalyse ermöglicht die Bestimmung von Mineralstoffmängeln und Schwermetallbelastungen.

Beispiel: Ein Patient mit diffusem Haarausfall zeigt in der Haaranalyse einen Mangel an Eisen und Zink. Eine gezielte Nahrungsergänzung könnte die Haargesundheit verbessern.

IX. Ganzheitliche bildgebende Verfahren:

Moderne Verfahren wie die Thermografie bieten eine strahlenfreie Möglichkeit, Gewebe- und Organfunktionen zu beurteilen.

Beispiel: Eine Thermografie zeigt eine auffällige Wärmeabstrahlung im Bereich der Wirbelsäule. Dies könnte auf eine Entzündung oder eine gestörte Durchblutung hinweisen.

X. Elektroakupunktur nach Voll (EAV):

Die EAV misst elektrische Widerstände an Akupunkturpunkten.

Beispiel: Bei einem Patienten mit chronischen Schmerzen zeigt die EAV eine gestörte Energiefluss in bestimmten Meridianen. Akupunktur könnte zur Linderung beitragen.

XI. Mental-Emotionale Diagnostik:

Die Berücksichtigung von mental-emotionalen Aspekten erfolgt durch Gespräche und spezielle Fragebögen.

Beispiel: Ein Patient mit anhaltenden Ängsten und Schlafstörungen zeigt in der mental-emotionalen Diagnostik einen Zusammenhang mit belastenden Lebensereignissen.

Fazit:

Die ganzheitliche Diagnostik in der Naturheilkunde ermöglicht nicht nur die Erfassung von Symptomen, sondern auch die Identifikation von Ursachen und zugrunde liegenden Ungleichgewichten im Körper. Die Anwendung dieser Methoden erlaubt eine individualisierte und ganzheitliche Herangehensweise an die Gesundheitsvorsorge und -verbesserung.

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Anbieter:innen Diagnostik: Naturheilkundliche Verfahren:

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33649 Bielefeld
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Praxis für Vitalität und Darmgesundheit
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Christine Kemmerer
33330 Gütersloh
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Petra Sandmann
Praxis für Naturheilkunde
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