Ich geh‘ dann mal meditieren…

Fragen zur Meditation!

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5. März 2015 von Conny Dollbaum-Paulsen

Meditation ist „in“, vor allem um Achtsamkeit kommt kein aufgeklärter Mensch mehr herum...
Die Frage, die dabei auftaucht, ist: Was genau tun wir eigentlich auf unseren Meditationskissen? Werden wir wirklich still, weich, offen, sanftmütig und weise?

Warum bringen wir uns in eine für europäische Knie unmögliche Sitzposition, strecken unsere hoffnungslos gebeugten Rücken in die Vertikale und murmeln dabei Worte in fremden Sprachen? Was versprechen wir uns von meditativen Derwischtänzen, Schweigewochen oder Visualisierungen eines Krafttieres? Was nur suchen wir? Und: Suchen wir alle das Gleiche?

  • Meditieren wir nach einem anstrengenden Tag still sitzend, ohne weitere Rituale und fühlen uns dadurch etwas entspannter? Das ist weit verbreitet.
  • Meditieren wir mit positiven Affirmationen und Visualisierungen und gestalten während der Meditation Wünschenswertes für unseren Alltag aus? Das ist angenehm.
  • Sitzen wir mit einem Koan, wie: „Höre das Klatschen der einen Hand!“, das sich beim besten Willen nicht mit den bekannten Methoden „knacken“ lässt und sind im besten Falle komplett auf diesen jetzigen Erleuchtungsmoment ausgerichtet? Das ist im Zen erstrebenswert.
  • Beobachten wir den Atem, aufsteigende Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wie im Vipassana und landen, zumindest in den guten Phasen, schlicht im JETZT? Das ist bemerkenswert.
  • Versenken wir uns tief in unser Herz, verlieren im besten Falle das gewohnte Tages-Bewusstsein und landen in einer anderen Wahrnehmungs-Dimension? Das ist berauschend.
  • Meditieren wir dynamisch und tanzen uns in Ekstase, versenken uns im Klang eines Gongs, zählen Atemzüge, zähmen innere Dämonen, meditieren über Herzenswärme für uns und andere???

Das alles und noch viel mehr, das Meditation genannt wird, ist möglich.

Was also ist Meditation?
Lasse ich die nur unvollständige Aufzählung oben auf mich wirken, scheint eines klar: Wir suchen Momente der Stille, der Herzenswahrheit, der transpersonalen Verbundenheit, der Einheit, der Hingabe und der Liebe.
Und wenn wir diese Suche immer wieder aufnehmen, finden wir, was wir suchen. Das ist ziemlich sicher.
Übrigens: Das Gebet, ob konkret, dialogisch oder kontemplativ, erfüllt diese Sehnsucht auch. Und ob wir dazu auf hartem Boden knien oder auf unbequemen Kissen sitzen müssen, entscheiden wir am besten selbst. Aber darüber könnten wir ja erst mal meditieren….

P.S. Geben Sie doch mal den Begriff „Meditation“ bei Ecosia oder einer anderen Suchmaschine ein: Sie werden sich wundern!

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